Kritik

Die Affäre eines Vaters mit seiner Stieftochter, der Selbstmord eines Jungen mit der Pistole seines Stiefbruders, das Ertrinken eines kleinen Mädchens – und dazwischen steht eine Regisseurin mit ihrer Theatergruppe, vor deren Augen Realität und Fiktion verschmelzen, bis sich am Schluss nicht einmal mehr der Zuschauer sicher sein kann, was wahr ist und was nur gespielt.

Manchmal ist so ein Tag, an dem man sich, da man ja Student ist, bilden möchte, aber keine Lust auf die Lektüren der Dozenten hat. Es gibt diese Tage, da möchte man mal nicht auf eine Party gehen. Am besten wäre es, wenn einem die Weiterbildung einfach zufliegt, ohne dass man etwas dafür tun muss. Man liegt da, fängt an zu philosophieren und denkt: „Ist das die große weite Welt?“ Wenn es dir auch so geht, dann ist das neue Stück des ETA-Hoffmann- Theaters „Das Sparschwein“, eine Komödie mit Chanson von Eugène Labiche, dein perfektes Abendprogramm.

Es gibt diese Tage, da will man nicht Goethe lesen oder anspruchsvolle Dokumentationen schauen. Es gibt diese Tage, da will man sich einfach nur berieseln lassen. Alles ist zu anstrengend, am liebsten würde man von morgens bis abends „Frauentausch“ gucken, aber irgendwie sind da alle Folgen sowieso ungefähr gleich. Du willst etwas Neues sehen, das gleichzeitig keinerlei Anspruch an dein Denkvermögen stellt? Dann, aber nur dann, ist „How to be single“ ein wirklich toller Film. Wenn nicht sogar der beste Film aller Zeiten.