Es fängt an, wie ein typischer amerikanischer Highschool-Film: Samantha (kurz: Sam) und ihre drei besten Freundinnen fahren mit dem Auto zur Schule, lästern in der Mensa über Mitschülerinnen und messen anhand der zum „Cupid Day“ (quasi Valentinstag) erhaltenen Rosen ihre Beliebtheit. Am Abend gehen sie natürlich auf eine Party. Dort eskaliert die Situation, als ihr Mobbingopfer Juliet uneingeladen auftaucht, die vier Freundinnen beleidigt und dafür im Gegenzug von diesen mit Bier überkippt wird. Vollkommen gedemütigt stürmt sie hinaus. Sam und die drei Mädels haben auch genug und fahren nach Hause. Auf dem Weg kommen sie in einem Autounfall um.
Nun geht die eigentliche Geschichte los, denn Sam wacht am Morgen desselben Tages auf und der Cupid Day beginnt von vorne. Und von vorne. Wieder und wieder. Wer „Und täglich grüßt das Murmeltier“ gesehen hat, kennt das Prinzip. Die Protagonistin versucht sich an den unterschiedlichsten Variationen dieses einen Tages, aber nichts davon scheint „richtig“ zu sein, denn immer wieder erwacht sie am 12. Februar um 6:30 Uhr zum selben Weckton. Doch je mehr Versionen dieses Tages sie durchlebt, desto stärker fallen Sam die Fehler und Ungerechtigkeiten auf, die sie und ihre Clique so gedankenlos begehen. Die Oberflächlichkeit ihres Freundes, die Schikanen gegenüber Juliet, die abweisende Haltung gegenüber ihrem Kindheitsfreund Kent. Und auf einmal weiß Sam, wie sie diesen Tag leben muss.Die ersten zwanzig Minuten – sprich, die erste Version des Tages – könnten für alle über 15-Jährigen etwas nervig ausfallen. Hat man sich durch diese schon tausendmal gesehenen Bilder durchgeschlagen, so wartet der Film mit etwas mehr Abwechslung und einer ambitionierten Portion Kitsch auf. Einige Momente sind überzogen, wollen zu sehr auf emotionaler Ebene überzeugen.
Den Charakteren fehlt es an Tiefe, vielleicht, weil auf jeden ein bisschen, aber auf niemanden richtig eingegangen wird. Selbst die Protagonistin, aus deren Sicht das Ganze immerhin erzählt wird, hakt nur einige Klischees ab. Sie ist hübsch, beliebt, wohnt in einem großen Haus und stürmt morgens ohne zu frühstücken an ihrer Familie vorbei, weil sie chronisch zu spät ist. Sie ist das eigentlich gutherziges Mädchen, das durch die Highschool-Hierarchie und ihre Freunde an Bodenständigkeit verliert, aber schließlich doch zu ihrem sympathischen Ego zurückfindet. Dieses Schema erinnert stark an die erfolgreiche Komödie „Girls Club – Vorsicht bissig!“, mit Lindsey Lohan. Im Gegensatz dazu schafft es „Wenn du stirbst, …“ jedoch, das Thema Mobbing stärker zu thematisieren und tatsächlich etwas zum Nachdenken anzuregen: Behandeln wir unsere Mitmenschen wirklich fair?
Der Film, dessen bildliche Gestaltung an „Twilight“ denken lässt, sticht außer durch die Mobbingthematik nicht besonders hervor. Für Fans von Girls Club natürlich, aber auch für Menschen, die einen hübsch anzuschauenden, unaufgeregten Film suchen und auch kitschigen Szenen etwas abgewinnen können, ist dieser Film mit dem unaussprechbar langen Namen jedoch genau richtig.
Trinkspiel:
Einen Schluck aus roten Partybechern, wenn die Worte „Rose“ oder
„Cupid Day“ fallen. Für die ganz Harten zusätzlich dann, wenn Rosen zu sehen sind.