Unter dem Motto „Bayern als Überwachungsstaat? – Wir sagen Nein!“ wurde Samstagnachmittag eine Reihe von Kundgebungen abgehalten, um gegen die geplanten Änderungen am Polizeiaufgabengesetz, kurz PAG, zu demonstrieren. Die CSU möchte in dem Gesetzesentwurf die Polizei mit umfassenderen Befugnissen ausstatten, jedoch auch bestimmte Hürden für polizeiliche Maßnahmen erhöhen (Details findet ihr in unserem Artikel zur Podiumsdiskussion). 1300 Menschen versammelten sich nachmittags am Hauptbahnhof um einen improvisierten Lautsprecherwagen mit noch lauterem Dieselgenerator, um ihren Unmut kundzutun.

Nach einem verspäteten Beginn um halb drei äußerten die ersten Redner ihren Unmut über die neuen Regelungen im PAG. Dazu Jonas Braun, einer der Veranstalter: „Wir wollen zusammenstehen für ein solidarisches Miteinander und ein selbstbestimmtes Leben und wir wollen uns nicht weiter in unserer Freiheit einschränken lassen. Wir haben keine Lust auf das PAG und den dubiosen Begriff der drohenden Gefahr.“ Die Demonstranten drückten ihre Unzufriedenheit mit verschiedenen kreativen Mitteln aus, von herkömmlichen Schildern, die das PAG mit der Stasi verglichen, es als „blöder als die Polizei erlaubt“ betitelten, über ausgefallene Sprechgesänge („Markus Söder auf den Mond – Weltraumforschung, die sich lohnt“), bis hin zu einer theaterreifen Inszenierung. Letztere war dem Wildwuchs-Theater zu verdanken, das eine Beerdigung des Grundgesetzes in einem großen schwarzen Sarg darstellte.

Der Demonstrationszug machte an verschiedenen Stationen halt, darunter ein sonnenüberfluteter Markusplatz, auf welchem sich die Demonstranten vor allem im Schatten tummelten, bis hin zur besagten Sandstraße. Dort hindurchmanövriert begaben sich die Demonstranten schlussendlich zum letzten Stopp am Maximiliansplatz, wo noch Reden gehalten wurden.