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Filmreview — Baby Driver
Dunkel Hell

Filmreview — Baby Driver

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  • Eine Schuld, die es zu begleichen gilt mit dem Traum, eines Tages auf der 20 Richtung Westen zu fahren. In einem Wagen, den sie sich nicht leisten können und einen Plan, den sie nicht haben.

Der begnadete Fluchtwagenfahrer Baby (Ansel Elgort) leidet seit dem tragischen Autounfall, in dem er seine Eltern verlor, an einem immerwährenden Tinnitus, den er tagein, tagaus mit Hilfe seiner Kopfhörer zu übertönen versucht.
Baby kümmert sich sehr liebevoll um seinen mittlerweile tauben Pflegevater Joseph (CJ Jones), verbringt viel Zeit mit seiner Musik und mischt Songs aus selbst aufgenommen Gesprächsfetzen, wenn er nicht gerade in illegale Aktivitäten verwickelt ist.

Als Junge gerät er tief in die Schuld des kriminellen Masterminds Doc (Kevin Spacey), als Baby einen seiner Wagen samt Ware stiehlt. Seit jeher zahlt Baby den Schaden ab, indem er Docs stets wechselnden Gangsterbanden bei Ihren Raubüberfallen zur Flucht verhilft.
Doch dann begegnet er der bezaubernden Diner-Bedienung Debora (Lily James), die rasch an Bedeutung in seinem Leben gewinnt. Doch Baby muss weiter für Doc arbeiten – zu ihrer Sicherheit. Denn der skrupellose Doc setzt ihn unter Druck. Einen letzten Job, sagt Baby.
Nachdem der Auftrag eine verkomplizierende Wendung nimmt, geraten die Fronten innerhalb Docs Team aneinander. Doch Baby behält das Ziel, sich von seinem alten Leben zu lösen, immer vor Augen.

Neben Babys und Deboras goldiger Liebesgeschichte, scheinen die Aufträge im Film keinem besonderen Schema zu folgen. Man erfährt nicht wirklich, wie sie zu Stande kommen und warum. Hauptsache Baby fährt danach rasant von dannen und ist dabei den Umständen entsprechend freundlich zu Müttern, alten Damen und Postangestellten.
Wenn man über den anfänglich etwas oberflächlichen Plot hinwegsieht, so hat Baby Driver doch vor allem zu Beginn eine erfrischende Leichtigkeit. Das düstere Gangsterleben wird unterbrochen von charmanten Sing- und Tanzeinlagen und — im Vergleich zu Babys Arbeit — unschuldigen, süßen ersten Dates. Beide Seiten seiner Welt werden untermalt von Babys persönlichem Soundtrack.
In der zweiten Hälfte nimmt die Story an Geschwindigkeit auf und wird actionreicher. Die zwischenmenschlichen Konflikte in der Gangsterbande ergeben in sich Sinn und haben mehr Tiefe als im ersten Teil des Films. Insgesamt aber handelt ein Großteil der Charaktere recht stereotypisch. Kreativität sieht anders aus. Als besagter Auftrag außer Kontrolle gerät, wandelt sich die Gruppendynamik rasch. Stimmungen kippen und eskalieren, Rachepläne werden geschmiedet und verfolgt und der zuvor unerbittliche Doc erweist sich plötzlich als mitfühlend und unterstützt Baby sogar bei seiner Flucht vor einem zum Feind gewordenen Kollegen.

Baby Driver ist eine angenehme Mischung zwischen Spannung, Action, Lovestory und Humor – es ist also für jeden etwas dabei. Für einen gemütlichen Abend mit Freunden oder zu zweit ist er bestens geeignet, da der Film ein gewisses Maß an Konversation zulässt und somit seine lockere Atmosphäre auf die Stimmung seiner Zuschauer überträgt.

Trinkspiel:

Nimm einen Schluck von deinem Getränk, wann immer jemand Babys Namen sagt oder er ein Auto zum ersten Mal fährt. Trink zusätzlich einen Shot, wenn sich jemand über Babys Namen oder seine Kopfhörer wundert.

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