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„Wir können das verändern!“ – Die Studentische Vollversammlung im Sommersemester 2025

„Wir können das verändern!“ – Die Studentische Vollversammlung im Sommersemester 2025

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  • Unzufrieden mit der Uni Bamberg? Kein Problem, wir Studis können etwas verändern. Aber was? Und vor allem, wie? Alles Wichtige zur Studentischen Vollversammlung im Sommersemester 2025 erfahrt ihr hier.

Am Mittwoch, den 14. Mai 2025 war es wieder soweit und die Stuve lud zur Studentischen Vollversammlung ein. Diese findet jedes Semester statt und evaluiert, diskutiert und informiert über die Bamberger Hochschulpolitik. Rund 100 Anwesende können dieses Mal gezählt werden – so viele, wie schon seit Jahren nicht mehr. Ob es am politischen Interesse, an der fleißig betriebenen Werbung für die Veranstaltung, oder am Flunky-Ball-Turnier liegt, welches im Anschluss der Vollversammlung stattfindet, bleibt letztlich offen. Während sich noch ein paar der Teilnehmenden an den bereitgestellten Snacks und Getränken bedienen, eröffnen die Moderator*Innen die Sitzung mit folgender Frage:

„Wie könnte Uni sein?“

Die Stuve hat klare Vorstellungen! Eine umfassende, unabhängige Finanzierung von Hochschulen, eine gerechte Studienfinanzierung, eine felderübergreifende Bildung sowie mehr Nachhaltigkeit und Zukunftsorientierung in der Universität. Außerdem mehr Konzerte, Partys, und ein studentisches Café. Das alles klingt schön, doch ist in der Realität schwer umzusetzen. Aber wieso eigentlich?  

Was läuft falsch?

Es herrscht eine Sparpolitik und Ökonomisierungstendenz auf weltpolitischer und damit auch auf hochschulpolitischer Ebene, erklären die Veranstalter*Innen. Das bedeute konkret, dass zum Beispiel Studiengänge, die sich nicht „rechnen“, abgeschafft werden und so die wissenschaftliche Freiheit eingeschränkt werde. Das bedeute auch, dass es immer noch keine guten Busverbindungen zwischen ERBA und Innenstadt gibt. Und es bedeute, dass HIWIs zum Teil unter „prekären“ Arbeitsverhältnissen stehen. Aber nicht nur das ist ein Problem. „Klimakrise juckt keinen“, kritisiert die Stuve das zunehmende Desinteresse der Öffentlichkeit an der globalen Erderwärmung. Andere Themen, wie der Krieg in der Ukraine oder auch im Nahen Osten sind in den Vordergrund gerückt und das 1,5 Grad Ziel in Vergessenheit geraten. So auch an der Uni.

Was können wir tun?

Trotz der schwierigen Bedingungen gibt es Hoffnung. „Das Wichtigste ist: Wir können uns organisieren!“, ermutigt Jakob Loelgen – einer der Redner –  das Publikum. In Fachschaften, in AGs, AKs, in hochschulnahen Gruppen, oder Referaten. Und: Es zeigt Wirkung. Beispielsweise in der Gruppenparitätischen Besetzung der Steuerungsgruppen, also der gleichen Anzahl an Menschen in allen Entscheidungsgremien für ein gleiches Stimmrecht für alle Gruppen. Es zeigt sich auch in der hierarchielosen Arbeitskultur bei der Zusammenarbeit der Stuve mit dem Vorstand der Universität, sowie der Durchsetzung einer universitären Nachhaltigkeitsstrategie. Und es zeigt sich in den Mensen! So gibt es seit einiger Zeit komplett vegan/vegetarische Freitage in der Mensa der Austraße, Hafermilch in vielen Kaffee-Automaten und Mehrwegbehälter in allen Mensen. Und es soll weitergehen.

Felix Browarzik und Jakob Loelgen waren zwei der Redner bei der Vollversammlung. Foto: Antonia Urban

„Wir wollen uns um eure Probleme kümmern“, versichert Jakob. Dazu seien allerdings mehr engagierte Student*Innen notwendig, denn nur so könne man Großes bewirken. „Wir sind hier keine Dienstleister für euch! Ihr müsst schon selbst etwas tun.“ betont Felix Browarzik, amtierender Präsident des Studierendenparlaments.

ECTS für studentisches Engagement?

Wie also kann studentisches Engagement gefördert werden? Indem es entlohnt wird, ist die Idee der Stuve. Aber eben nicht nur mit Geld, sondern auch mit ECTS-Punkten. So könnten Studierende auf andere, zeitintensive Kurse verzichten und dafür mehr in der Universität mitbestimmen. Im Plenum wird daraufhin hitzig diskutiert. Stimmen werden laut, dass dies doch utopisch sei, da es eine zu tiefgreifende Veränderung darstelle und dazu die Modulhandbücher verändert werden müssten. Daraufhin kontert die Stuve: „Wir können das verändern! Das sind strukturelle Veränderungen. Die brauchen Zeit. Die brauchen Energie. Die brauchen Ressourcen. Und die Ressourcen seid Ihr!“

Engagiert euch!

Eins macht die Stuve in der Studentischen Vollversammlung an diesem Nachmittag klar: Die Uni braucht mehr Menschen, die daran interessiert sind, etwas zu bewegen, egal in welchen Bereichen. Denn nur so kann auch von studentischer Seite etwas verändert werden. Natürlich ist es nicht immer einfach neben Studium und oftmals Nebenjob die Zeit dafür zu finden. Doch man kann auch klein anfangen. Ein erster Schritt wäre ja vielleicht die Teilnahme an den bald anstehenden Hochschulwahlen vom 24.Juni bis 1.Juli!


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