Laura Weinmann, `99 im Schwabenländle geboren, versucht seit 2018, die…
Mund-Nasen-Schutz, Abstandsregelungen und Laufveranstaltungen mit knapp 500 Teilnehmenden vertragen sich nicht besonders gut. Daher starten 2020 keine Läufer*innen aus dem Innenhof der Weberei zum Unilauf. Wer sich trotzdem sportlich betätigen möchte, muss aber nicht traurig sein. Denn Studierende der Kommunikationswissenschaft an der Universität Bamberg haben es sich zur Aufgabe gemacht, den Unilauf trotz allem stattfinden zu lassen. Sie belegen eine Übung zum Thema „Projektmanagement“ – und haben die Herausforderung angenommen, eine virtuelle Sportveranstaltung zu planen.
Eine Uni-Übung ist die Grundlage des virtuellen Laufs
Aufgeteilt in unterschiedliche Teams planen die knapp 20 Studierenden seit circa sechs Wochen diese neue Art der Veranstaltung. Sie kümmern sich dabei natürlich um die Organisation, doch auch Social-Media-Kanäle werden bespielt. Das PR-Team leistet volle Arbeit und Designer*innen verpassen dem diesjährigen Unilauf ein Logo. „Bisher ist die Resonanz wirklich gut, besonders natürlich auf Instagram und Facebook“, sagt Simon, einer der Kursteilnehmer*innen. Auch der Bamberger Einzelhandel unterstützt die Organisator*innen: Viele Cafés, Gastronomiebetriebe und lokale Unternehmen steuern trotz der schwierigen Wochen Gewinne bei.

Durch Tracking Apps wird bewertet
Teilnehmen kann am virtuellen Unilauf diesmal jede*r – ohne Startgebühr und eine ganze Woche lang. Das Motto in diesem Jahr ist dabei „Allein gegen die Zeit“: Je nach Kategorie haben die Teilnehmenden 30 bzw. 60 Minuten Zeit. In diesem Zeitraum soll dann so viel Strecke wie möglich bewältigt werden. Geprüft wird das ganze über Tracking Apps. Alle Läufer*innen zeichnen den Lauf darüber auf und schicken einen Screeshot per Mail an die Veranstalter*innen– so werden dann die Gewinner*innen ermittelt. Auch der Gruppenlauf kann dieses Jahr stattfinden. Beim virtuellen Unilauf besteht eine Gruppe aus vier Teilnehmenden. Diese haben jeweils 30 Minuten Zeit, um so viel wie möglich zu laufen. Die individuell erreichten Strecken werden dann zusammengezählt und die Gruppe mit dem besten Ergebnis gewinnt. Zum Tracking der Strecken kann dabei jede App verwendet werden.
Nicht nur was für Sportliche!
Eine Besonderheit in diesem Jahr ist nicht nur die Form des Unilaufs. Denn auch der Zeitraum ist länger als gewöhnlich: vom 06. bis zum 12. Juli kann gelaufen werden. Das heißt: Der beste Versuch dieser sieben Tage zählt, anmelden müssen sich Läufer*innen auch nicht. Gewinnen können aber dennoch nicht nur talentierte Sportler*innen. Der parallel ablaufende Fotowettbewerb belohnt das beste Laufbild – dabei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Alles ist erlaubt, solange der Unilauf dabei eine Rolle spielt.
Laura Weinmann, `99 im Schwabenländle geboren, versucht seit 2018, die Kehrwoche auch in Franken zu etablieren. Laut ihrer Mutter hat sie eine „Schwertgosch“, also die Extremform einer großen Klappe, und was sonst könnte man damit anstellen, als sie beim Ottfried einzubringen? Nebenbei studiert sie auch noch Germanistik, Geschichte und Politik, arbeitet dabei aber eigentlich nur darauf hin, ihr geistiges Alter von 76 auch körperlich zu erreichen.