Elias Drost, Jahrgang '97: Das fränkisch-niederbayerische Hybrid stieß im Sommer…
Zum Ausnahmezustand im überfüllten Studiengang Kommunikationswissenschaft hat sich der Vizepräsident der Universität, Prof. Dr. Frithjof Grell, geäußert. „Wir haben 411 Studienanfänger, das liegt erheblich über den Kapazitäten“, sagte er am Freitag in einem Gespräch mit OTTFRIED. Ausgelegt ist der Studiengang eigentlich für 112 Erstsemester, die jetzige Zahl entspricht dem 3,6‑Fachen. Zurückzuführen sei dieser Umstand auf zwei Faktoren: die Abschaffung des Pflichtpraktikums als Zulassungshürde und das Wegfallen des Numerus Clausus. Ein Praktikum war schon im letzten Sommersemester nicht mehr nötig gewesen, „aus fachlichen Gründen“. Durch die Einführung des Mindestlohns sei es für Bewerber immer schwieriger geworden, einen Platz zu bekommen.
„Dass der NC jetzt auch noch fällt, hat keiner wissen können“, sagte Grell. Diese Entscheidung läge beim Kultusministerium. Dort habe man den Antrag des Kowi-Instituts auf Weiterverwendung eines NC abgelehnt. Laut Grell liegt das daran, dass die Kapazitäten des Instituts im vergangenen Jahr nicht ausgelastet waren. Zu wenige Studienanfänger hätten sich beworben, als dass das Ministerium ein Zulassungsverfahren genehmigt hätte. „Die Hochschule selbst hat darauf keinen Einfluss.“ Damit widerspricht der Vizepräsident dem Gerücht, die Universität habe absichtlich die Studierendenzahlen erhöhen wollen, um mehr Zuschüsse zu bekommen. „Keine Universitätsleitung, und auch diese nicht, kann an den Zahlen und am Ministerium vorbei einen NC abschaffen.“
Jetzt müsse man das Beste aus der Lage machen: „Eine große Zahl an Studierenden hat sich so einen Studiengang aussuchen können, den sie sonst vielleicht nicht hätte studieren können.“ Er gehe davon aus, „dass auch die Studierenden lernen, ihrer eigenen belastenden Situation zunehmend distanzierter gegenüberzutreten und die Freiräume nutzen, die ihnen die Studiengangsarchitektur bietet.“
Titelbild: Einführungsveranstaltung der Kowi “Das Mediensystem der BRD” am 25.10.2017 in der Aula
Elias Drost, Jahrgang '97: Das fränkisch-niederbayerische Hybrid stieß im Sommer 2017 zum Ottfried und ist seither fester Bestandteil der Redaktion. Sein durch den Chorgesang geschultes Organ macht ihn auf Redaktionssitzungen unüberhörbar. Mit seiner warmen Bassstimme wird er in Zukunft alle Artikel als Hörbücher einsprechen.