Aus Ausgabe 32, 2002
Jacqueline mag es schnell. Verständlich. Schließlich hat die 20-Jährige einen der schnellsten Schlitze der Uni, wie sie uns stolz versichert. 12 Zentimeter breit und zwei Zentimeter hoch. „Ein echtes Prachtstück!“ Dann streichelt sie zärtlich über die glatte Oberfläche. Deutlich kann sie jetzt die Vibrationen spüren, denn langsam läuft ihr bestes Teil, wie sie es liebevoll nennt, heiß. Und es fängt an zu brummen. Recht laut sogar. „Das ist schon geil“, seufzt Jacqueline. Sie muss es wissen. Schließlich ist die gebürtige Bremerin auf diesem Gebiet eine echte Expertin. Denn: Mit CD-Brennern kennt sie sich aus. „Und mein superschneller 50-fach Brenner hier, der ist schon ein Spitzenteil“, erklärt sie uns, während sie die Leistungen ihres Gerätes demonstriert, das jetzt hörbar rotiert. Seit zwei Semestern studiert Jacqueline Wirtschaftsinformatik. An der Fakultät für Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik (WiAI). Und seitdem hat sie ihre Computerausstattung so richtig auf Vordermann gebracht. Fürs Studium. Das finden vor allem ihre Kommilitonen ganz toll. „Die sind immer so an meiner Hardeware interessiert, sagen sie, und wollen mich andauernd zu Hause besuchen.“ Das Merkwürdige daran sei jedoch, dass alle Studenten, die sie bislang besucht hätten, sich plötzlich gar nicht mehr für ihren perfekt ausgestatteten Computer interessiert hätten. „Stattdessen haben sie mir immer so komische Fragen gestellt, ob sie mal meine Anschlussbuchse sehen dürfen und ob ich aus Silicon Valley komme. Dabei hört man doch schon an meinem Dialekt, dass ich in Bremen und nicht in Amerika geboren wurde.“ Ja, das ist schon wirklich merkwürdig, Jacqueline. Warum hast du dich eigentlich als Fakultätsluder beworben? „Das haben mir meine Kommilitonen empfohlen. Weil ich mich mit Computern so gut auskennne und recht süß aussehe“, kichert sie. Aha. „Und außerdem kann ich auf diese Weise gleich ein bisschen Werbung für meine Website machen, die ich demnächst ins Netz stelle.“ Und die wird garantiert spitzenmäßig. Immerhin kennt sich Jacqueline exzellent mit Programmiersprachen aus, wie sie sagt. Im Gegensatz zu ihren einfältigen Kommilitonen. „Wenn die mich schon immer fragen, ob ich die Programmiersprache Französisch beherrsche, dann muss ich lachen. Die gibt’s doch gar nicht!“ Ähm, tja. Nun gut. Dann wünschen wir dir für deine Homepage viel Erfolg. „Den werde ich sicherlich haben. Weil ich unter www.fiki.de , dem „Forum für Internationale Kommunikation im Internet“, wirklich tolle Computerinfos anbieten werde.“ Tja, dafür werden sich garantiert viele Leute interessieren. Besonders bei diesem Namen. „Das glaube ich auch“, sagt Jacqueline, während sie uns noch mal ihren CD-Brenner zeigt. Wirklich eine heiße Hardware!