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Das Easy-Life-Prinzip
Dunkel Hell

Das Easy-Life-Prinzip

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  • Die Zeit des Studiums zeichnet sich durch eine große Freiheit aus. Wenn du nicht lernen willst, lernst du nicht, wenn du ausschlafen willst, schläfst du aus. Aber diese Freiheit kann auch lähmen – viel zu oft bekommt man buchstäblich den Hintern nicht hoch. Abhilfe schaffen drei kleine Regeln.

Montagabend, halb zehn, im Bamberger Regenwinter. Die WG ist leer, draußen ist es dunkel und kalt. Du trägst eine Jogginghose, liegst im Bett und willst nicht mehr raus. Scrollst durch die Film-Mediathek, als dein Telefon vibriert. „Bock auf Live?“. Siehst die Regentropfen an deiner Fensterscheibe und denkst an das letzte Mal in der Sandstraße. Es war wieder viel zu warm und die Musikmischung erst ab der dritten Electric Lemonade erträglich. Außerdem hast du morgen schon um acht eine Vorlesung. Also tippst du „Nee, lass mal, ich bin dann nächstes Mal dabei“. Doch kurz bevor du auf Senden drückst, fallen dir die drei Regeln ein und du stehst auf.

Arrangiere dich mit der Situation und wenn du nichts daran ändern kannst: Take it! Das ist die zweite Regel: Nimm mit, was du kriegen kannst, auch wenn es vielleicht nicht genau das ist, was du dir vorgestellt hast. Die dritte Regel fragt dich: Why not? Was spricht dagegen, etwas zu tun? Bequemlichkeit und Mutlosigkeit sind keine Gründe.

Durch die drei Regeln fällt einem recht schnell auf, ob es wirklich einen Grund zu kneifen gibt oder ob man sich nur hinter fadenscheinigen Ausreden versteckt. Backpacking in Asien klingt cool, aber deine Freunde haben keine Zeit und alleine willst du nicht? Mach es trotzdem. Hör auf, dich darüber zu ärgern, traue dich und los geht‘s. Du denkst über ein Praktikum im Ausland nach, aber du hast Angst, dich nicht zurecht zu finden? Flieg. Du wirst es nicht bereuen, im Gegenteil.

Es geht natürlich nicht darum, nur noch Ja und Amen zu sagen. Stattdessen sollen die Regeln dein Nein und Aber auf den Prüfstand stellen. Verlasse deine Komfortzone raff dich auf! Es liegt nicht in der Natur des Menschen, auch nicht in der des Studierenden, aus den bequemen und sicheren Routinen auszubrechen. Allerdings verpasst du sonst viele Erlebnisse und Erfahrungen.

Natürlich sind diese drei Regeln etwas naiv und letztendlich nur das, was du daraus machst. Nicht immer ist das Easy-Life möglich und wer Ausreden finden möchte, wird das immer tun. Aber wenn du dich an den Regeln versuchst, stehen die Chancen gut, dass du zufriedener, aktiver und mutiger wirst. Jeder sollte es zumindest einmal ausprobiert haben. Why not?

Und daher tippst du natürlich ein „Bin gleich da!“ in dein Telefon. Wenig später bist du mit deinen Freunden im Live, es ist wieder zu warm und die Playlist befremdlich. Aber es macht noch mehr Spaß als sonst, und als du auf dem Heimweg „Willst du mit mir schwofen gehen“ summst, weißt du, dass Schwof statt Schlaf die richtige Entscheidung war.

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