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Blutspenden: Wie Blut Leben retten kann

Blutspenden: Wie Blut Leben retten kann

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  • Warum ist Blutspenden so wichtig und was passiert eigentlich mit den Blutkonserven? Wir sprechen mit Dieter Popp, dem Gebietsreferent des BRK-Blutspendedienstes und wagen den Selbsttest Blutspende.

Am 14. Juni ist internationaler Blutspendetag. Zur Feier dieses Aktionstags vereinbaren fünf Redaktionsmitglieder zwei Wochen eher einen Termin zum Blutspenden und registrieren sich als Erstspender*innen. Dieter Popp, Gebietsreferent des BRK-Blutspendedienstes, begleitet uns am Tag unserer Blutspende durch alle Schritte – von der Anmeldung am Eingang bis hin zum leckeren Snack nach der Spende. Unterwegs beantwortet er all unsere Fragen. 

Ottfried: Tut Blutspenden weh?

Dieter Popp: Also mir persönlich hat es noch nie wehgetan. Wir haben ja auch kein Personal, das irgendwie völlig unbedarft ist. Die punktieren hunderte von Leute in der Woche. Wenn die bei Einzelpersonen sagen, dass sie lieber nicht spenden sollten, dann wissen die von was sie reden. Zu 99,9% muss man vor Blutspenden keine Angst haben, dass es wehtut.

Und warum ist Blutspenden so wichtig?

Weil wir in Bayern 2.000 Blutkonserven am Tag brauchen. Das schaffen wir normalerweise auch, weil wir in Bayern viele treue Spender haben und hoffentlich auch viele neue Erstspender. Sie heben die Verluste der älteren Generation auf, in der durch das Alter immer mehr nicht mehr spenden dürfen.

Für was wird das Blut denn alles verwendet?

Man denkt ja immer an Unfälle, aber es ist gar nicht mehr so, dass Unfälle so viel Blut brauchen oder Verkehrsopfer. Das meiste Blut wird in der Krebstherapie gebraucht. Oder bei Blutkrankheiten. Da musst du ständig Blut austauschen, das braucht schon mehrere Konserven pro Woche. Und davon gibt es Tausende. Das ist Wahnsinn, wie viel Blut sie dann insgesamt brauchen.

Und was passiert, wenn zu wenig Blut da ist?

Wir haben immer noch eine kleine Notreserve für Katastrophenfälle. Aber wenn es dann ganz schlimm kommt, müssten Operationen, die nicht lebenswichtig sind, verschoben werden. Zum Beispiel wird die Hüfte dann erst in 14 Tagen operiert. Das ist nicht ganz so schlimm, aber es ist lästig. Denn solche Operationen werden vorher organisiert und jede Verschiebung macht unnütze Arbeit. Das Problem kommt vor allem im Sommer, wenn wir bei schönem Wetter 10% weniger Spender pro Termin haben – da fehlen schnell Blutkonserven. Deshalb sind wir so erpicht darauf, dass wir vor allem im Sommer immer schauen, dass wir Blut kriegen. Und deshalb ist es wichtig, dass die, die regelmäßig spenden, zum Spenden gehen. Die fallen ja auch irgendwann mal im Laufe der Zeit weg und deshalb brauchen wir einen stetigen Strom an Erstspendern. Das heißt nicht, dass alle 18 sein müssen, die können auch 30 sein oder 35. Die meisten Menschen haben einfach ein bisschen Bedenken, denn es geht an die eigene Haut.

Wie kann man Erstspender*innen da diese Angst nehmen?

So wie ihr es heute ganz toll gemacht habt: als Gruppe gehen. Vielleicht zu zweit oder zu dritt. Das war ja dann doch ganz lustig.

Und wie erreicht man vor allem junge Menschen?

Wir waren früher viel mit dem Blutspendemobil an der Uni unterwegs. Mit dem Bus hatten wir 140 Spender, das war toll. Die sind alle gekommen und es gab was Schönes zu essen und Geschenke. Leider ist unser Blutspendemobil aber schon seit Corona nicht mehr im Einsatz. Das haut mit dem Personal nicht mehr hin. Auch wir haben Kummer mit medizinischem Personal – nicht nur die Krankenhäuser und Altenheime. Früher war ich auch mal in den Räumen der Uni, aber das geht jetzt wegen der Räumlichkeiten nicht mehr.

beenhere

Apropos medizinisches Personal

Bei der Blutspende wird der Blutspendedienst in Bayern von den Kreisverbänden des Bayerischen Roten Kreuzes unterstützt. Sie übernehmen die Registrierung, Verpflegung und Betreuung der Blutspender*innen – alles ehrenamtlich. In Bayern sind mehr als 12.500 Helfer*innen im Einsatz.

Nach unserer erfolgreichen Blutspende dann das Fazit: Angst hätten wir nicht haben müssen. Und Dieter Popp hat Recht: Gemeinsam hält man sich besonders gut bei Laune. Wenn ihr unsere Erfahrungen in Farbe sehen wollt, schaut gerne auf unserem Instagramaccount vorbei. Dort haben wir euch zur Spende mitgenommen. 

Wer auch Leben retten will, hat am 01. Juli 2025 das nächste Mal die Chance, in Bamberg Blut zu spenden.

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