Du liest gerade
Bamberg ist und bleibt bunt
Dunkel Hell

Bamberg ist und bleibt bunt

avatar
  • Am Samstag, den 25. Januar sorgte eine Demonstration von Neonazis auf dem Bamberger Maxplatz für Aufsehen. Das aber nicht etwa, weil sich deren Kundgebung regen Zulaufs erfreute, sondern weil sich den knapp 40 Rechtsextremen ca. 1000 Gegendemonstranten entgegenstellten.

Bereits ab zehn Uhr versammelten sich die Gegner der Rechtsextremen vor dem Rathaus, tanzten sich mit Musik und kreativen Transparenten warm und machten deutlich, was sie von der rechten Demo hielten. Abgetrennt durch Hamburger Gitter und rund 200 Polizisten empfingen sie die Rechten mit Pfiffen und „Nazis raus“‑Rufen, als diese gegen Viertel nach Elf deutschlandfahnenschwenkend ihren abgesperrten Bereich betraten. Die über Lautsprecherwagen verstärkten Parolen der Neonazis gingen so im Protest der Bamberger unter. Nach einer guten Stunde löste sich die rechte Demonstration wieder auf und gegen 13 Uhr wurde auch die Gegenkundgebung beendet.

Dass dem Aufruf von Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) und dem Bamberger Bündnis gegen Rechtsextremismus 1000 Menschen gefolgt waren, um unter dem Motto: „Kein Mensch ist illegal – Bamberg wehrt sich gegen Nazis“ Flagge zu bekennen, ist ein beachtlicher Erfolg. Dennoch schien der Maxplatz für einen Samstag nicht voll ausgelastet zu sein: „Es ist gut, dass so viele gegen Rechtsextreme aufstehen. Dafür, dass wir aber fast 14000 Studenten in Bamberg haben, hätten noch einige mehr eine sinnvolle Lernpause einlegen können“ resümierte Florian Wagner, Student der Politikwissenschaft.

Sollten Nazis also erneut versuchen, unter dem Deckmantel „besorgter Bürger“ braune Stimmung gegen Asylbewerber zu machen, hätte Bamberg noch mehr zu bieten. Nachdem aber bereits im vergangenen Oktober 2000 Bamberger einem Aufmarsch 150 Rechter trotzten, ist die gestrige Gegendemonstration erneut ein Statement für Toleranz und gegen Rassismus.

Kommentare anzeigen (0)

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

© 2015 - 2023 Ottfried e.V.