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TASTING 4: KLÖSTERLICHE KÖSTLICHKEITEN
Dunkel Hell

TASTING 4: KLÖSTERLICHE KÖSTLICHKEITEN

  • Bonjour — Guten Tag — Goeden Dag!

Willkommen im Bierland Belgien, in dem man neben Deutsch auch Französisch und Niederländisch spricht. Heute soll es um Trappistenbiere gehen. Trappisten? Klingt wie Nudisten. Gott bewahre! Damit haben diese ehrwürdigen Brüder nichts zutun. Die Trappisten sind Mönche im Dienst der Katholischen Kirche. Sie sind eine Ordensgemeinschaft und leben meist zurückgezogen. Daneben haben sie eine Vorliebe für körperliche Arbeit. Die Bierwelt sagt: Gott sei Dank! Denn Trappistenbiere lassen so manchem Bierfreund das Herz höher schlagen.

In Belgien gibt es sechs Brauereien, die dieses Bier brauen. Denn authentisches Trappistenbier darf sich nur jenes nennen, welches auch von den Mönchen dieses Ordens hergestellt wird, die Gewinne des Bierverkaufs müssen mehrheitlich wohltätigen Zwecken zugute kommen. Zur Qualitätssicherung findet Ihr ein sechseckiges Logo mit der Aufschrift „Authentic Trappist Product“ auf den Flaschen, solltet Ihr mal ratlos vor einem Bierregal stehen. Ich habe für Euch vier der bekanntesten Biere verkostet. Davor aber noch ein paar kleinere Hinweise: Um eine Trübung des Bieres zu verhindern, sollte dieses bei rund zwölf bis vierzehn Grad Celsius gelagert werden, stehend. Schwankende Temperaturen oder Licht wirken sich entscheidend negativ auf den Geschmack aus. Damit sich die in dem Bier enthaltenen Schwebstoffe absetzen können, sollte das jeweilige Gebräu rund eine Woche unangetastet ruhen. Auch beim Einschenken bitte behutsam vorgehen, das „Depot“, also der Flaschensatz, soll am Boden verbleiben, Hefe und Ablagerungen nicht mit eingeschenkt werden. Selbstverständlich ist der vitaminreiche Rückstand aber zum Schluss absolut genießbar, ja nicht wegschütten! In was solltet Ihr es einschenken? In ein Glas. Klar. Der „Heilige Gral“ des Bieres wird aus Kelchgläsern genossen, die möglichst groß sein sollten. Zum Beispiel eine von Omas alten Sektschalen oder ein Burgunderglas erfüllen diesen Zweck gut. So entfalten sich die Aromen wunderbar.

Anmerkung: Gerne hätte ich auch noch das in Bierkreisen begehrteste Trappistenbier, das „Westvleteren XII“, probiert. Das war aber leider gerade nicht verfügbar, was zumindest den Geldbeutel geschont hat: es kostet schlappe 15 Euro pro 0,33er Flasche.

Um hier ein Fazit zu ziehen: Mir hat das Rochefort 8 am besten gefallen, das war von den Alkoholwerten auch noch passabel, denn viel kann man von diesem Bierstil sowieso nicht trinken. Und das finde ich in diesem Fall gut, weil es echten Genuss verspricht. Auch wenn es so so herrlich süffig ist. Ich freue mich, wenn ich Euch eine Anregung zu Eurem eigenen Tasting liefern konnte. Die Biere passen allesamt wunderbar in die kühlere Jahreszeit, die jetzt so langsam beginnt.
Das nächste Mal geht’s wiederum nach Belgien, dann kommen drei Besonderheiten ins Glas!

Bis bald,

Euer

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