Nina, Jahrgang ’98, war schon immer extrem neugierig und hat…
Die ehemalige Lagarde-Kaserne in Bambergs Osten steht schon seit einigen Jahren leer. Einmal im Jahr nutzt der Verein AStA e.V. diesen Leerstand, um Platz für Kultur und gesellschaftlichen Austausch zu schaffen. Das Kontakt-Festival findet schon seit 14 Jahren in Bamberg statt. Was als kleines Fest im Uni-Rahmen begann, ist heute ein viertägiges Festival mit rund 20.000 Besuchern jedes Jahr.
Bunte Dekoration, veganes und vegetarisches Essen sowie Live-Acts und Workshops machen das Kontakt-Festival aus. Aber nicht nur das Ambiente ist hier außergewöhnlich, sondern vor allem die Menschen, die sich jedes Jahr zusammenschließen und dieses Fest auf die Beine stellen. „Alles selbstgemacht“, heißt auch das Motto des diesjährigen Kontakt-Festivals. Denn alle Helferinnen und Helfer organisieren das Wochenende ehrenamtlich und stecken neben ihren normalen Jobs ihr ganzes Herzblut in die Vorbereitungen. Von September bis Ende Mai arbeiten knapp 20 Leute in Arbeitskreisen an dem Programm, der gastronomischen Versorgung, Sicherheit, Technik, Werbung, Dekoration und allem weiteren, was für das Festival anfällt. In den letzten Wochen und Tagen vor Beginn helfen an die 40 Ehrenamtliche bei den letzten Deko-Bastelaktionen oder dem Aufbau von zum Beispiel der BMX- und Skater-Halle, die es dieses Jahr auf dem Gelände geben wird.
Doch nicht nur die Vorbereitungen für das Event müssen bewältigt werden, auch die Schichten an der Bar oder den Essensständen müssen an den Festival-Tagen gestemmt werden. Genau dafür suchen die Organisatoren auch noch direkt auf dem Festival Helfer. Wer das Fest besucht und Lust bekommt, dabei mitzuwirken, kann sich direkt vor Ort am Info-Stand melden und sich für eine Schicht eintragen lassen. „Das, finde ich, ist auch das Schöne am Kontakt-Festival. Hier kann jeder mitmachen, sich einbringen und seine Stärken zeigen“, sagt Paula Hilfenhaus, die schon seit vier Jahren bei der Organisation mithilft.
Der Eintritt zum Kontakt-Festival ist kostenlos und das hat auch einen ganz bestimmten Grund, erklärt Paula:
Wir wollen jeder Person, unabhängig von ihren finanziellen Mitteln, Kultur anbieten. Es gibt in Bamberg viele kulturelle Angebote, aber leider sind die oft mit Kosten verbunden, die sich nicht jeder leisten kann.
Finanziert wird das Festival durch Sponsoren, aber vor allem durch die Getränkeeinnahmen, die sich aber aus gleichem Grund in Grenzen halten.
Am Donnerstag startet das Kontakt-Festival auf dem Gelände der ehemaligen Lagarde-Kaserne und läuft noch bis Sonntag um 24 Uhr. Jeden Tag gibt es eine große Auswahl an Programmpunkten. Es gibt unter anderem eine Ausstellung bildender Künstler, verschiedene Workshops und eine Rollschuhdisco. Die Kurzfilmtage sind zu Besuch, verschiedene Musikgruppen treten auf und am Samstagabend findet der „Markt der schönen Dinge“ statt.
Wenn das Festival in vollem Gange ist, können die ehrenamtlichen Helfer durchatmen. „Es ist jedes Jahr aufs Neue eine Überraschung und der ganze Druck der letzten Monate fällt von einem ab. Es ist einfach eine schöne Atmosphäre“, erzählt Paula.
Nina, Jahrgang ’98, war schon immer extrem neugierig und hat ihre Freunde und Familie damit in den Wahnsinn getrieben. Warum sich so eine Eigenschaft nicht zunutze machen? Also entschied sie sich für den Journalismus. Mit ihrem KoWi-Studium ist sie jetzt eine von vielen, die „irgendwas mit Medien“ machen. Wenn sie nicht gerade über „links-grün-versiffte“ Themen schreibt, kümmert sie sich im Anzeigenvorstand darum, dass die neue Ausgabe und diverse Feiern finanziert werden können.