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Filmreview — Passengers
Dunkel Hell

Filmreview — Passengers

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„Mein Vater sagte gern: Wenn Du ein alltägliches Leben führst, kommen auch nur alltägliche Geschichten dabei raus.“ – Jennifer Lawrence (alias Aurora Lane)

Bis die Science-Fiction-Geschichte „Passengers“ den Weg auf die Leinwände der Kinos fand, verging fast ein Jahrzehnt. Lange stand das Drehbuch auf der „Black List“, der Liste der besten, aber noch nicht produzierten Filme Hollywoods. Geschrieben vom amerikanischen Schriftsteller John Spaihs und umgesetzt vom norwegischen Regisseur Morten Tyldum, lockte der Film bereits am ersten Wochenende der Ausstrahlung 415.000 Menschen in die deutschen Kinos. Zu Recht, denn „Passengers“ bietet die volle Gefühlspalette: Von extremer Spannung bis hin zu traurigen, humorvollen und leidenschaftlichen Szenen ist alles dabei.

Foto & Bearbeitung: Ludwig Hagelstein

Bereits die Besetzung ist vielversprechend: Chris Pratt, bekannt aus „Guardians of the Galaxy“, verkörpert den romantischen Maschinenbauingenieur Jim Preston. Den Part der toughen, aber dennoch sensiblen Journalistin Aurora Lane übernimmt Oscar-Preisträgerin Jennifer Lawrence. Die Story: 5.000 Passagiere begeben sich an Bord des Raumschiffs Avalon auf die Reise in ein weit entferntes Sonnensystem, um dort in der Kolonie „Homestead II“ ein neues Leben zu beginnen. Rund 120 Jahre werden sie unterwegs sein. Um die Passagiere dennoch am Leben zu halten, werden diese für die Dauer der Reise in einen sogenannten „Hyperschlaf“ versetzt. Doch im Jahr 2350, rund 90 Jahre vor der geplanten Ankunft, geschieht Unerwartetes: Durch einen Systemfehler wird Jim Preston frühzeitig aus dem Schlaf geholt – und auch Aurora Lane erwacht ungewollt. Von der Crew keine Spur, denn bis auf den Roboter-Barkeeper Arthur befinden sich die restlichen Passagiere nach wie vor im Hyperschlaf. Also begeben sich Jim und Aurora im begrenzten Raum auf die Suche nach den Ursachen ihres Erwachens – und finden Herausforderungen, die ihre Mission, die Kolonie „Homestead II zu erreichen“, beinahe scheitern lassen.

Ob Putzroboter, die jeden Krümel wegsaugen, perfekt ausgestattete Zimmer oder ein Barkeeper, der zwar wie ein Mensch aussieht, unterhalb der Gürtellinie aber eindeutig eine Maschine ist und seinen Gästen jeden Wunsch von den Lippen abliest – das Raumschiff Avalon wurde von Regisseur Morten Tyldum liebevoll und bis ins kleinste Detail mit all dem ausgestattet, was Vorstellungsvermögen und moderne Technik zu bieten haben. Schnell vergisst man, dass viele der aufwendig animierten Szenen vor einer langweiligen, grünen Leinwand gedreht wurden. Dadurch schafft es Morten Tyldum, den Zuschauer in die faszinierende Welt des Films eintauchen und an der verzweifelten Lage der Protagonisten teilhaben zu lassen.

Das Resümee: Der Blick in die Welt des Raumschiffs Avalon lohnt sich für alle, die von einem Film Hochspannung und Nervenkitzel erwarten – denn beides findet man hier zweifellos. Diejenigen, die es lieber „locker-leicht“ angehen, sind bei „Passengers“ an der falschen Adresse.

Menü zum Film

Passend zum bevorstehenden Sommer bieten sich gegrillte Köstlichkeiten an, um der Aufregung standzuhalten. Wenngleich diese auch nicht von Roboter-Händen serviert werden können, schmeckt doch nichts besser zu einem Science-Fiction-Streifen als ein Stück Fleisch, ein Grillkäse und ein deftiger Kartoffelsalat. Ein Bier dazu und Film ab.

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