Studieren

Statistisch betrachtet bricht ein Drittel aller Studierenden ihr Studium ab. Dass das einmal ich sein sollte, hätte ich nie gedacht. Aber, wenn ich eins in meinen Vorlesungen gelernt habe, die Statistik lügt nicht (zumindest, wenn die Ergebnisse signifikant sind). Bei drei Töchtern ist meine Familie also jetzt ein weiterer Beweis dafür.

Kondome über Holzpenisse oder Gurken ziehen, verlegenes Kichern, wenn das Wort „Sex“ fällt, und ein „Ach, ihr kennt euch damit schon aus, passt einfach auf“ des Biolehrers, als Sexualkunde auf dem Tagesprogramm stand – das war alles, was ich in meiner Schulzeit mit auf den Weg bekommen habe, wenn es um sexuelle Orientierung und geschlechtliche Vielfalt ging. Von Lehrkräften, die offen nicht-cishetero waren und die ich mir als Vorbilder hätte nehmen können, keine Spur.

„Jüdische Studien ist nun wirklich kein Allerweltsfach“, sagt Max Braun, der genau dies an der Uni Bamberg studiert. Ebenso wie Rebekka Denz, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Judaistik, ist er jedoch überzeugt: Die Jüdischen Studien sind einer der interdisziplinärsten und vielfältigsten Studiengänge an der Uni.