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#maskeauf
Dunkel Hell

#maskeauf

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  • Bisher waren Vorurteile gegen Menschen, die Masken tragen, keine Seltenheit. Es war übertrieben, peinlich. Mittlerweile muss sich aber jede*r bewusst machen, wie wichtig das Tragen sein kann.

#maskeauf ist eine Kampagne, die gestartet wurde, um die Idee und die Relevanz des Masken-Bastelns und ‑Tragens zu verbreiten.

Denn: „Wenn alle Menschen im öffentlichen Raum Atemschutzmasken tragen, kann die Ausbreitung von SARS-CoV‑2 verlangsamt werden”, heißt es auf der Website von #maskeauf. Es gibt mehrere Studien, die das belegen. Beispielsweise hat die Universität Camebridge bestätigt, dass das Maskentragen die Infiziertenrate schwächt. Aber auch in Staaten wie Südkorea oder Hongkong flacht die Infektionskurve ab – weil 80 Prozent der Bevölkerung eine Maske tragen.

Der Effekt, den wir brauchen: dazu muss jeder, jeder, jeder diese Masken tragen.
Prof. Christian Drosten,
NDR Podcast

Diese selbstgebastelten Masken schützen nicht davor, angesteckt zu werden. Sie schützten davor, andere anzustecken. Damit schützen wir alle, vor allem uns gegenseitig.
Denn es ist gerade eine Zeit, in der Solidarität (an vielen Stellen) mehr denn je gebraucht wird. In der manche ihren Stolz vergessen müssen. In der man auch einmal Hilfe annehmen muss — oder eben auch einfach einmal eine Maske tragen.

Man muss verstehen, dass man für andere ein Risiko darstellen kann.

Man muss verstehen, dass man für andere ein Risiko darstellen kann. Dass es um Risikogruppen geht, die geschützt werden müssen. Auch wenn man selbst nicht dazugehört ist es wichtig, sich solidarisch zu verhalten. Diese Solidarität hat mit Social distancing angefangen, sie muss mit Maskentragen weitergehen.
Denn wer infiziert ist, steckt durchschnittlich 2,5 Leute mit dem Coronavirus an — auch ohne Symptome zu haben. Professor Christian Drosten, der als wichtigster Virologe Deutschlands gilt, hat das nochmal erklärt: „Für den Fremdschutz gibt es mechanische gute Gründe. Wenn ich niese, dann verteile ich kleinste Tröpfchen. Und wenn ich ein Stück Tuch vor dem Mund habe, das kann entweder so ein Zellulose-Tuch sein wie bei einer gekauften Maske, oder es kann auch natürlich ein Schal sein oder irgendwas, diese großen Tröpfchen werden dann abgefangen. Da lässt sich nichts dran diskutieren.”

Weil es an vielen Stellen Engpässe gibt und ohnehin zu wenig Schutzkleidung für medizinisches Personal, helfen nun Anleitungen, wie man sich selbst Masken basteln kann. Damit nimmt man diese nicht an relevanten Stellen weg, nein, man schafft sich selbst eine Alternative. Die im großen Kontext nicht ausreichen würde, im Kleinen jedoch schon.

Masken selber basteln

Auf der Website #maskeauf sind die wichtigsten Informationen gesammelt: Warum es sinnvoll ist, eine Maske zu tragen. Warum es wichtig ist. Und warum es solidarisch ist.

Es gibt Anleitungen zum Selbstbasteln. Von Geschirrtüchern über T‑Shirts bis hin zum Staubsaugerbeutel kann man dabei alles verwenden. Und jede*r kann sie nachmachen.

Es gibt zwar in vielen Städten auch professionelle Näher*innen, die gerade dabei sind, viele dieser Masken zu produzieren und diese an Leute weitergeben (Applaus an dieser Stelle), aber es kann sich eben auch erstmal jede*r selbst behelfen.
Die Masken sind dabei nicht schwer zu machen, müssen nach jedem Tragen gewaschen werden — und können sogar ganz gut aussehen. Je nachdem, wie deine Baste-Skills sind.

Hier eine Übersicht über die möglichen Materialien, die in einer Studie der Universität Cambridge getestet wurden:

Mehrere Prominente unterstützen die Kampagne und machen Werbung dafür. Jan Böhmermann, Lena Meyer-Landrut, Tommi Schmitt oder Cem Özdemir — es sind schon einige, aber immer noch zu wenige. Denn die Frage ist: Warum versuchen nicht noch mehr Medien, mehr Politiker*innen den Konsens zu verbreiten, die Idee und die Relevanz? Warum sitzen in den Bundestagsdebatten die Politiker*innen zwar einem Abstand voneinander, aber immer noch zu nah in einem Raum?

Säßen sie da, mit Masken und das würde Normalität vermitteln, würde das sicher auch noch mehr Menschen zum Nachdenken bringen. Denn in Großstädten mag die Idee angekommen sein, in vielen Kleinstädten und Dörfern aber sicherlich nicht.

Es ist richtig, so gut es geht Menschen zu schützen und den Gedanken zu verbreiten, dass man jetzt an andere denken muss, wenn man nicht direkt betroffen ist.

Manche mögen das wiederum als Panikverbreitung sehen. In einer solchen Ausnahmesituation, wie wir sie hier gerade erleben, Normalität ausstrahlen zu wollen ist aber eben nicht richtig. Es ist richtig, so gut es geht Menschen zu schützen und den Gedanken zu verbreiten, dass man jetzt an andere denken muss, wenn man nicht direkt betroffen ist. Dass man jetzt eben nicht alles so tun kann, wie man es immer tut. Komisch auszusehen ist dafür in Kauf zu nehmen.

Jena will als erste deutsche Stadt eine Mundschutzpflicht in öffentlichen Räumen einführen. Vielleicht werden dann ja auch bald andere Städte nachziehen. Das ist jedenfalls die Hoffnung.

Auf der #maskeauf-Website werden drei Regeln aufgestellt, die es nun zu beachten gilt:

  1. Ich bleibe Zuhause
  2. Ich wasche meine Hände und halte Abstand.
  3. Wenn ich draußen bin, verhalte ich mich auch ohne Symptome so, als ob ich infiziert wäre. Sobald ich Menschen begegnen könnte, heißt es also: #maskeauf

Masken sind eine Schutzmaßnahme, ersetzten aber keineswegs andere wichtige Schritte. Social distancing ist weiterhin wichtig. Genauso wie: Händewaschen. Aber eben auch sehr viel Solidarität.

Je mehr Menschen Masken tragen, desto mehr wird dies auch angenommen werden. Desto mehr Menschen informieren sich darüber. Mehr Menschen können vielleicht gerettet werden.

Seid cool, tragt eine Maske.

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