
Konstantin Eckert, Jahrgang 1991. Von Geburt Unterfranke "und des hört…
Weit über einhundert Menschen sterben in Paris durch die Hand von Terroristen. Ich bin bestürzt und denke sofort an meine französischen Bekannten. Doch während ich noch trauere, ahne ich bereits, welche Folgen diese Terrorakte haben könnten.
Vor meinem inneren Auge sehe ich, wie sie ihre Hände reiben. Nickend sitzen sie da, die Angst- und Wutbürger dieser Nation, die ewig Gestrigen, die patriotischen Europäer, die Neo-Deutschnationalen und die offenen Nazis und sie sagen: „Seht ihr? So ist der Islam!“. Wieder haben sie neue Munition für ihren ideologischen Krieg gegen die Flüchtlinge. Wie engstirnig muss man sein, um nicht zu begreifen, dass kein wahrer Muslim Menschen tötet, und wie pervers muss man sein, seine Ohnmacht gegenüber dem islamistischen Terror an jenen auszulassen, die genau vor diesem fliehen? Aber genau das macht die Neue Rechte. Und immer mehr Mitläufer trotten diesen politischen Rattenfängern hinterher. Dabei missbrauchen diese unser demokratisches System und dessen Symbole, um ein politisches Milieu zu etablieren, wie es zuletzt in der Weimarer Republik existierte. Doch eines muss uns klar sein: Es war dieses deutschnationale Milieu, das zum Steigbügelhalter des Nationalsozialismus wurde. Und auch heute noch macht sich jeder besorgte Bürger schuldig, wenn er Pegida und Co. unterstützt. Jeder der das tut, hilft mit, ausgemachte Nazis in die Mitte unserer Gesellschaft zu hieven.
Für alle Demokraten aber wird es gerade jetzt Zeit, politisch zu werden. Es wird Zeit, Stellung zu beziehen. Natürlich müssen wir den Terror bekämpfen, der inzwischen bis vor unsere Haustüre getragen wird, doch der eigentliche Kampf um unsere Welt muss bei uns selbst beginnen. Wahre Patrioten sollten endlich für das einstehen, auf was Deutschland wirklich stolz sein kann, das Grundgesetz. Wer die Werte unserer Nation bewahren will, der muss kämpfen für die Menschenrechte. Wer ein jüdisch-christliches Abendland verteidigen will, der sollte sich in Nächstenliebe üben. Und wer wirklich um die Menschen trauern möchte, die in Paris sterben mussten, der sollte sie ehren, indem er für jene Werte einsteht, für die die islamistischen Terroristen unser Europa hassen. Nur wenn wir die Pfeiler unseres gesellschaftlichen Lebens schützen und stützen und nur dann, werden wir über Hass, Gewalt, Terror und Angst siegen.
Einigkeit und Recht und Freiheit. Liberté, Égalité, Fraternité.

Konstantin Eckert, Jahrgang 1991. Von Geburt Unterfranke "und des hört mer zum Glück a". Hält nichts von Selbstbeweihräucherung in Kurztexten und fragt sich, warum es relevant ist, dass die Leser seiner wenig gehaltvollen Texte wissen, dass er angehender Historiker ist, Blasmusik mag und gerne ein Bierchen trinkt.