Studieren

Dozierende werden immer stärker zu nur mehr einem kleinen Bildchen auf unseren Computern. Denn die Corona-Pandemie hat dafür gesorgt, dass die Uni von innen zu sehen, zu einer Erzählung aus der Vergangenheit geworden ist. Wir haben uns gefragt: Wer sind eigentlich die Menschen auf der anderen Seite des Bildschirms? Um das herauszufinden, haben wir unsere Dozentin Anna Berthold zum Gespräch getroffen.

Statistisch betrachtet bricht ein Drittel aller Studierenden ihr Studium ab. Dass das einmal ich sein sollte, hätte ich nie gedacht. Aber, wenn ich eins in meinen Vorlesungen gelernt habe, die Statistik lügt nicht (zumindest, wenn die Ergebnisse signifikant sind). Bei drei Töchtern ist meine Familie also jetzt ein weiterer Beweis dafür.

Kondome über Holzpenisse oder Gurken ziehen, verlegenes Kichern, wenn das Wort „Sex“ fällt, und ein „Ach, ihr kennt euch damit schon aus, passt einfach auf“ des Biolehrers, als Sexualkunde auf dem Tagesprogramm stand – das war alles, was ich in meiner Schulzeit mit auf den Weg bekommen habe, wenn es um sexuelle Orientierung und geschlechtliche Vielfalt ging. Von Lehrkräften, die offen nicht-cishetero waren und die ich mir als Vorbilder hätte nehmen können, keine Spur.