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Bamberg, write!
Dunkel Hell

Bamberg, write!

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  • In Seminaren und Übungen die Werke der großen Autoren zu untersuchen, das ist einigen Bamberger Literaturfans nicht genug. Sie schreiben selbst viel zu gerne und wollen ihre Texte auch einer Leserschaft zugänglich machen. Zu diesem Zweck gründeten sie das Blog Bamberg writes…

Die Idee, Bamberger Jungautoren ein Forum zu bieten, in dem sie ihre Werke veröffentlichen und Feedback bekommen können, entstand während eines Creative Writing Workshops. Im April 2015 unterrichtete der kanadisch-amerikanische Schriftsteller George Ellenbogen am Lehrstuhl für Englische Literaturwissenschaft Techniken des kreativen Schreibens. Bis zur Gründung eines Literaturblogs war es dann nur noch ein kleiner Schritt. Bamberg writes… ist als VC-Kurs angelegt und steht allen Bamberger Studierenden sowie Externen mit einem Gastzugang passwortfrei zum Lesen und Posten zur Verfügung.

Carolin studiert Anglistik und Romanistik auf Bachelor und war eine der ersten, die einen Text gepostet hat. „Wenn man einen Text veröffentlicht, hofft man natürlich auf positives Feedback. Aber man kann sich auch Rat holen, wie andere einen Plot weiterführen würden,“ erzählt sie von ihrer Motivation. Ihr gefällt besonders, dass ein universitätsinternes Blog eine vertraute Atmosphäre bietet, in der die Kritik zwar ehrlich, aber nicht ganz so harsch ist wie in anonymen Foren.

Carolin schreibt…

… auf Deutsch. Am liebsten sucht sie sich Themen aus dem Fantasy-Bereich, weil sie besonders gerne Bücher aus diesem Genre liest. Seit sie denken kann, schreibt sie schon. Veröffentlicht hat Carolin unter anderem bereits bei neon.de.

Drachenfrei

Ich tuckerte gemächlich auf die Kreuzung vor Harry Hammerschmieds alter Eisenwarenhandlung zu, als mir ein Drache, von rechts kommend, die Vorfahrt nahm.
Mein neuer Wagen gab ein hässliches Quietschen von sich als ich eine abrupte Vollbremsung hinlegte. Empört hupte ich den schuppigen Wanst vor mir an.

„Was fällt Ihnen eigentlich ein? Ich hätte mir den Hals brechen können!“ Mit fliegenden Fingern versuchte ich mein Toupet zurechtzurücken. Es war durch die Fliehkräfte meines plötzlichen Halts über seinen zugeteilten Platz hinausgeschossen und flappte mir nun unansehnlich in die Stirn.

Nun schob sich ein riesiger Kopf mit glühenden Augen um die Hausecke von Tante Emmas Süßwarenladen und füllte die schmale Straße mit einem durchdringenden Rauchgeruch.

„Mein Vater sagte immer: Wenn man noch hupen und herumschreien kann, kann es so knapp nicht gewesen sein.“, grollte eine tiefe Stimme langsam. Es klang wie ein Erdrutsch in einer unterirdischen Höhle.

[…]

Nermine schreibt…

… auf Englisch. Sie kommt aus Ägypten und macht in Bamberg den European Joint Master’s Degree in English and American Studies. Nermine schreibt seit vier Jahren und interessiert sich vor allem für persönliche Themen. Regelmäßig veröffentlicht sie Texte auf sophiaspockets.com.

Pain is mercy

It is dark. The kind of darkness that you cannot get away from. It haunts you. It envelopes you like a layer of your skin. How can you get out of your skin? You tear it up and it grows out again, always dark and cold and with that toxic smell that makes you dizzy and nauseated, yet you always ache for more; thirsty, ravenous, never filled up, never satisfied.

In this darkness, I am trying to find you. Searching aimlessly, swaying back and forth like a drunkard. I keep looking around, trying to find a friendly face to lead me to the right way. Whenever I look, I see only my face. I am haunted by my face, my so many faces, my so many masks. I run.

Far away, I see your lips, tremoring, moving too fast as if you’re racing to catch up with the voices flooding in your head, but I cannot hear what you’re saying.

[…]

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